(CB) … auch wenn man nicht früh aufstehen muss. Zum Beispiel an einem Wochenende. Ich gebe zu, dass ich dazu auch nicht an jedem Wochenende Lust habe. Aber – und auch das muss ich zugeben – es kann sich lohnen, früh aufzustehen auch wenn man nicht früh aufstehen muss. Für mich ist die schönste Zeit für solche frühen Aktionen der beginnende Herbst. Dann, wenn die Tage noch sonnig sind und angenehm warm werden, die Nächte aber schon deutlich kühler als im Sommer sind. Das sind dann die Tage, in denen in der kühlen Nacht die Luftfeuchtigkeit zu Nebel kondensiert, welcher am frühen Morgen die Landschaft einhüllt…
Besonders reizvoll ist dann die Zeit kurz nach Sonnenaufgang. Bei uns im Bergischen kann man dann von den Höhen sehen, wie der Nebel die Täler füllt. Gerade von den Höhen rund um Wuppertal Beyenburg kann man dann auf das „nebelgefüllte“ Tal der Wupper sehen. Um diese Zeit bringt es noch nichts, sich direkt hinunter zum Beyenburger Stausee zu begeben – der Nebel über dem See ist noch zu dicht, als dass man einen interessanten Blick auf Alt-Beyenburg mit der Klosterkirche bekommt. Zu dieser Zeit ist es spannender, Remlingrade über die B483 und die L130 (Richtung Herkingrade) anzusteuern und auf den südöstlich von Remlingrade gelegenen Höhen an der L130 anzuhalten. Richtet man dann den Blick in nordwestliche Richtung, blickt man auf Remlingrade. Das markanteste Zeichen Remlingrades ist die kleine Kirche, deren Kirchturmspitze bei solcher Wetterlage aus dem Nebel herausragt.
Wer „dichter“ an Remlingrade heranfahren möchte, biegt von der L130 auf die K6 in Richtung Remlingrade ab, um dann nördlich der Siedlung Sondern links abzubiegen und etwa 30 m hinter der Kreuzung anzuhalten. Richtet man dann den Blick etwa gegen Richtung Nord-Nordwest, erblickt man Remlingrade.
Zum Fotografieren hat sich meiner Meinung nach hier das 70-200mm/f2,8-Objektiv bewährt. Wer mutiger ist (und wasserdichte Schuhe trägt), kann auch über die Wiesen dichter herangehen, um weitwinkliger zu fotografieren.
Fährt man die Straße von Sondern in Richtung Herkingrade ein Stück weiter (ca. 500 m) und hält dann noch einmal am Beginn eines Forstweges an, um zu Fuß ein Stück dem Forstweg in den Wald zu folgen, gelangt man nach etwa 30 Metern an eine Lichtung. Blickt man von dort aus in westliche Richtung, kann man das nebelverhangene Tal der Wupper sehen.
Auch wenn viele Menschen das Alleinsein oft als „bedrückend“ und „unangenehm“ beschreiben – in diesen Momenten empfinde ich das Alleinsein sogar als angenehm. Ohne Zeitdruck und ganz ohne Hektik wird das Fotografieren zu einer Art „Meditation“, in der ich mich ganz auf das Fotografieren als solches fokussieren kann. Ich empfinde in solchen Momenten dann eine ganz eigene Ruhe, kann entspannen und finde wieder zur Gelassenheit zurück. Der Alltag ist dann wenigstens eine Zeit lang ausgeblendet. Zurück zu Hause kann der Tag dann kommen…