Bild des Monats (01/2023)

Spaltöffnungen (Campsis spp.)
Spaltöffnungen (Campsis spp.), 400fache Vergrößerung

(CB) Seit vielen Jahren wieder einmal mikroskopiert. Die Finger sind beim Präparieren zwar noch etwas eingerostet, aber die Aufzeichnungen – vor vielen, vielen Jahren im botanischen Grundpraktikum angefertigt – sind immer noch vorhanden und die seinerzeit notierten Präparationstechniken funktionieren immer noch. Neben den Spaltöffnungsapparaten sind auch die Epidermiszellen zu erkennen (die „geschlängelten“ Doppellinien sind die Zellwände). Gut erkennbar sind auch die in den Zellen des Spaltöffnungsapparates befindlichen Chloroplasten – hingegen sind die Epidermiszellen chloroplastenfrei. Auch das zweite Bild möchte ich nicht vorenthalten.

Spaltöffnungen (Campsis sp.)
Spaltöffnungen (Campsis spp.), 400fache Vergrößerung

Die Bildschärfe ist tatsächlich nur stellenweise optimal. Man muss aber berücksichtigen, dass es sich trotz der geringen Schichtdicke des Präparates (abgezogene Epidermis der Blattunterseite) um ein dreidimensionales Objekt handelt und die Tiefenschärfe eines 100x-Objektivs minimal ist. Beim Mikroskopieren „durchfährt“ man mit dem Feintrieb die Ebenen und kann das Objekt „schichtweise“ betrachten. Der Mikroskopierende mach das mehr oder weniger automatisch – und dreht ständig am Feintrieb und versucht „schichtweise“ die Strukturen darzustellen. Für das Foto muss man sich leider für eine Ebene entscheiden – Fokusstacking in der Lichtmikroskopie erscheint nicht wirklich sinnvoll, da in jeder Ebene andere Strukturen liegen, die insgesamt kein sinnvolles Bild ergäben.

Update:
Mir schreibt gerade ein Leser, dass Stacking auch in der Lichtmikroskopie durchaus hilfreich sein kann; vor allem bei Objekten, bei denen die Fokusebenen nicht stark voneinander abweichen. Ich denke dabei so an Sprossquerschnitte. Allerdings muss ich das wieder üben (oder endlich ein Mikrotom kaufen), denn aktuell sind meine Sprossquerschnitte noch „Baumscheiben“…