Ätzend!

Die meisten Denkmäler der Industriekultur sind öffentliche Orte. Orte, an denen man als Fotograf Rücksicht auf andere, nicht fotografierende Besucher zu nehmen hat. Orte also, an denen man als Fotograf mit Geduld verweilen muss, bis man „freies Schussfeld“ hat. Und ja, oft genug „latscht“ ein nicht fotografierender, unbedarfter Zeitgenosse ins Bild. Vor allem dann, wenn man Langzeitbelichtungen macht. Also alles nochmal!

Innerlich habe ich dann schon so maches Mal „Schei…!“ gedacht. Und ich habe mich dann auch geärgert, wenn Personen die Texttafeln gerade dann besonders aufmerksam lesen, wenn sie wissen, dass ein Fotograf nur darauf wartet, dass sie wieder aus dem Bild verschwinden. Doch habe ich dann das Recht, unhöflich zu sein ? Oder gar herumzupöbeln ? Leider beides schon erlebt. Und leider bin ich auch schon anderen Fotografen „ins Bild gelatscht“ – vermutlich ist das doppelt schlimm…

Ich bemühe mich dann immer, gelassen zu bleiben. An solchen öffentlichen Orten steht es mir nicht zu, andere Besucher zur vermeintlichen Ordung zu rufen. Fotografen haben nicht mehr Rechte, als „normale“ Besucher. Als Fotograf freue ich mich immer darüber, dass ich an solchen Orten überhaupt fotografieren darf! Ein wenig befürchte ich, dass es immer mehr (öffentliche) Orte geben wird, wo das Fotografieren generell verboten oder eingeschränkt sein wird – eben weil man verhindern will, dass es zwischen Fotografen und Besuchern zu „Stress“ kommt. Einschränkungen aufgrund von Urheberrechten, Eigentümerrechten und Persönlichkeitsrechten gibt es schon genung.

Meine Bitte an alle Amateur-Fotografen: es ist Hobby! Es macht Spaß! Es kostet Zeit! Es braucht Geduld! Entspannt Euch, bleibt gelassen!