(CB) Ja, der Sommer ist für Nachtfotografie nicht unbedingt die ideale Zeit. Es wird recht spät dunkel. Man kommt erst spät nach Hause und ins Bett. Und an die direkte Bildbearbeitung nach der Foto-Tour ist nicht zu denken, weil einem die Augenlider beim Anblick des Bettes direkt zuklappen… Aber – der Sommer hat natürlich auch seine guten Seiten für die Nachtfotografie: man friert nicht. Jedenfalls nicht im Sommer 2018. Am Kraftwerk waren es um 23:00 Uhr immer noch gute 23°C. Anders im Herbst oder im Winter. Dann ist es zwar nicht so spät, dafür aber unangenehm kalt. Ganz ehrlich: dann lieber spät ins Bett gehen, dafür aber keine eiskalten Finger und kein stundenlanges Stehen (und Frieren!) beim Fotografieren.
Dazu kommt, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt. Offensichtlich ist dieser fiese „Fotografie-Virus“ gerade auf meinen Sohn übergesprungen. Der konnte nämlich kaum erwarten, mit mir auf abendliche Foto-Tour zu gehen und sich mal an der Industriefotografie bei Dunkelheit zu versuchen. Außerdem sind gerade Sommerferien in NRW, da darf man auch mal etwas später ins Bett gehen… Betrachten wir das Ganze mal als „außerschulischen Lernort“ und als ein Lernen von Dingen, die sonst nicht im Lehrplan stehen. Auf jeden Fall besser, als den ganzen Abend vor der Spielekonsole zu hängen.
Vor einiger Zeit war ich schon mal am Kraftwerk Lausward in Düsseldorf – allerdings war es da recht „kühl“ und die Lust recht schnell „eingefroren“. Diesmal war es lauschig warm, im Golfclub steppte der Bär und … keiner störte sich an einem großen und einem „kleinen“ Fotografen. Sehr spannend, da mein Sohn recht schnell eigene Vorstellungen davon entwickelte, wie „grün“ das Grün der Beleuchtung auf seinem Bild sein sollte. Und recht schnell kam die Erkenntnis, dass der „Auto“-Mode nicht das liefert, was er sah und was er sehen wollte. Also ließ er sich von mir den M-Modus, den „Männermodus“ erklären. Und die „Belichtungswaage“, jene Anzeige, mit der die Kamera signalisiert, dass das Bild (ihrer Meinung nach) über- oder unterbelichtet oder sogar richtig belichtet ist. Schnell waren wir uns einig, dass die Automatik „doof“ das tut, was man ihr vorprogrammiert hat und auch der Belichtungsmesser davon nicht wirklich abweicht. Also wurde heftig mit Unterbelichtungen experimentiert…
Anbei meine Bilder von diesem Ausflug – die Bilder meines Sohnes werden (so er sie denn freigibt!) vielleicht später hier folgen: