Schreibanlässe…

(CB) „Warum schreibst Du ?“, fragt man mich ab und an. „Weil ich es darf und kann!“, lautet meine Antwort. Und – nebenbei bemerkt – macht es auch Spaß.

Schreibanlässe gibt es genug: Berichte, Memos, Ideen, Gedanken… Manchmal kann auch ein einziges Wort zum Schreibanlass werden. Ein Wort, dass mich „triggert“, welches das Gedankenkarussell in Gang setzt, Gedanken zu Formulierungen werden lässt und es zu dem Punkt kommt, an welchem sich ein Text ergibt. Ich möchte es mal so formulieren: seit ich das Lesen und das Schreiben gelernt habe, schreibe ich. Damals nicht wirklich freiwillig (Wer schreibt schon gerne Klassenarbeiten oder Klausuren ?), doch mit den Jahren zunehmend gerne. Besonders wichtig wurde das Schreiben für mich während des Studiums . „Wer schreibt, der bleibt!“, sagt der Volksmund und hat damit nicht ganz unrecht. Neben der experimentellen Arbeit während des Diplom- und Promotionsstudiums galt es stets, die durchgeführten Experimente, ihre Ergebnisse und die daraus gewonnenen Schlussfolgerungen zu dokumentieren, zu verifizieren, zu präsentieren, zu veröffentlichen und auch zu diskutieren. Die während des Studiums erlernte Art und Weise, Dinge schriftlich zu dokumentieren habe ich beibehalten.

Aber noch etwas habe ich aus meinem Studium „beibehalten“, weil es zu Beginn des Studiums erlernt werden musste und während des Studiums ständig trainiert wurde: das Beobachten. Wir wurden als angehende Naturwissenschaftler bereits in den ersten Vorlesungen und Kursen dazu angehalten, auch kleinste, kaum wahrnehmbare Phänomene tatsächlich zu beobachten, zu dokumentieren (schriftlich und zeichnerisch) und zu hinterfragen. Der Sinn, der hinter diesem „Beobachtungs-Training“ steht, liegt darin, dass oft genug kaum wahrnehmbare Phänomene (experimentelle) Ansatzpunkte zur naturwissenschaftlichen Erklärung von Beobachtungen geben. Oder einen Rückschluss auf die Qualität des Experiments erlauben – nicht selten beeinflussen scheinbare „Marginalien“ ein beobachtetes Phänomen nicht unerheblich und für den experimentierenden Wissenschaftler ist die Erkenntnis, ob die Methode der Untersuchung oder ihre Durchführung Einfluss auf das Ergebnis hat, von essentieller Bedeutung für die Interpretation der Ergebnisse. Insofern war (und ist) es üblich, auch offensichtlich fehlgeschlagene Experimente nicht einfach „fortzuwischen“ und umgehend zu vergessen, sondern den „Fehlschlag“ zu hinterfragen (unter anderem auch durch eine statistisch absichernde Anzahl von Durchführungen unter strikter Beibehaltung der Methode). Dazu muss man wissen, dass es umso einfacher ist, einen experimentellen Erfolg zu verifizieren oder einen experimentellen Misserfolg zu analysieren, je mehr Daten bzw. Aufzeichnungen über das Experiment und seine Durchführung vorhanden sind (sog. Meta-Daten). Denn oft genug erkennt man daraus dann, wo der Schlüssel zum Erfolg oder zum Misserfolg lag…

Ich bin wohl nicht der „belletristische Typ“, von mir gibt es eher sachliche Texte, keine Kurzgeschichten, keine Romane. Aber dennoch leiste ich mir den Luxus, Dinge, die mich ansprechen oder durch die ich mich angesprochen fühle und die mich – wie zuvor beschrieben – „triggern“, in Worte zu fassen. Und wo sollte ich diese veröffentlichen, wenn nicht hier auf meiner eigenen Internet-Seite ? Vor allem dann, wenn das verwendete „Content Management System“ die Möglichkeit eines Blogs gleich mitbringt ? Und warum sollte ich nur über Fotografie bloggen ?

Ob meine Texte gelesen werden und wenn ja, von wie vielen Lesern, weiß ich nicht. Ich führe keine Statistiken dazu und ich werte die Zugriffe auf diese Internet-Seiten nicht aus. Zudem erlaube ich keine Kommentare. Wer Feedback geben möchte oder mir etwas mitteilen möchte, muss dies über den „klassischen“ Weg der E-Mail machen. Ich könnte die Kommentarfunktion sicherlich aktivieren – der ein oder andere hat mich darauf schon angesprochen – aber ich habe keine Lust (und keine Zeit) dazu, jeden Kommentar zu kontrollieren, problematische Kommentare auszufiltern und und und… Mal ganz abgesehen davon, dass das auch noch eine ganze Menge Pflichten gemäß DSGVO auslöst…