(CB) Beim Aufräumen fiel mir ein kleines Spielzeug mit einer blauen LED in die Hände. Eigentlich soll es mit einem Gummiband senkrecht in den Himmel geschossen werden, um dann – ähnlich wie ein Hubschrauber – zu Boden zu trudeln. Doch während ich das kleine Ding langsam zwischen meinen Fingern drehte, kam mir eine Idee…
Ich nahm ein Stück Schnur – so ca. 1 m lang – und band es um das kleine Spielzeug. Dann schaltete ich die LED ein und schleuderte das Spielzeug an der Leine um mich herum. Im Spiegel sah ich die Lichtspuren und beschloss, bei Dunkelheit im Hof ein wenig zu experimentieren. Später am Abend, als es dunkel geworden war, baute ich meine Kamera auf einem Stativ im Hof auf, schloss den Fernauslöser an und stellte die Kamera auf ISO 100, die Blende auf f/8 und die Verschlusszeit auf „Bulb“. Am Objektiv stellte ich zunächt 50mm Brennweite ein und mit Hilfe einer leuchtenden Taschenlampe fokussierte ich auf die Stelle/Ebene, an der ich meinen Versuch starten wollte. Den Autofokus schaltete ich an der Kamera aus, damit sich die Fokusebene nicht verändert. Den Fernauslöser programmierte ich auf 60 Sekunden und startete ihn. Dann stellte ich mich auf die markierte Stelle der Fokusebene und begann, das kleine Licht an seiner Schnur um mich herumzuwirbeln. Gleichzeitig drehte ich mich um mich selbst – sozusagen um meine eigene Körperhochachse.
Nach ein paar Versuchen hatte ich die idealen Einstellungen gefunden. 50 mm Brennweite war etwas zu viel, 35 mm ließen mehr „Rand“ um meine Lichtobjekte und 45 Sekunden Belichtungszeit erwiesen sich als ausreichend. Das Ergebnis sah dann so aus:
Irgendwie kam mir dann die Hofeinfahrt als „eckige Begrenzung“ in den Sinn – sozusagen als „das Runde muss ins Eckige“, um mal den Fußballsport – von dem ich übrigens keine Ahnung habe – zu zitieren. Nach wenigen Experimenten machte ich das folgende Bild:
Anschließend kam mir die Idee, mit dem Herumschleudern des kleinen Lichtes in unmittelbarer Nähe der Kamera zu beginnen und mich dann – immer noch das Lichtlein um mich herumwirbelnd – von der Kamera zu entfernen. Und um dem Ganzen noch einen Rahmen zu geben, habe ich die Kamera in der Hofeinfahrt stehen lassen, um so Boden, Wände und Decke als Begrenzung zu benutzen:
Tatsächlich ergab sich der erwartete Effekt einer sich von der Kamera in den Raum verjüngenden Spirale. Das Ganze habe ich dann aus reiner Neugier noch mit einer abschließenden „Lichtkugel“ abgeschlossen:
Leider hatte ich nur das kleine Spielzeug mit einer blauen LED – aber in meiner Bastelschublade fand ich noch ein einstmals im Internet bestelltes Päckchen mit bunten LEDs samt Vorwiderständen, mit denen ich demnächst mal ein paar kleine Lightpainting-Basteleien zusammenlöten werde. Vielleicht habe ich dann auch noch eine bessere Idee für eine spannendere Location…