Immer wenn ich in Norddeutschland bin und die Gelegenheit habe, mache ich einen Abstecher nach Hamburg. Hamburg ist irgendwie eine besondere Stadt – eine Mischung aus Großstadt, Meer und Hafen. Zu Pfingsten ergab sich wieder einmal die Gelegenheit nach Hamburg zu fahren. Da ich nur selten Lust zum Shoppen habe, zog es mich zum Fotografieren aus der Innenstadt in Richtung HafenCity, wo mich meine Neugier dann später zur neu eröffneten Elbphilharmonie führte. Von der Mönckebergstraße sind es nur ein paar Schritte zu Fuß bis zum „Kontorhausviertel“ und zum Chilehaus. Für Fotografen schon ein lohnendes Motiv.
Das Chilehaus ist an der Ecke Burchardstraße/Pumpen wohl am fotogensten. Leider stand die Sonne so, dass ich nur vom gegenüberliegenden Fahrradparkplatz fotografieren konnte, ohne direkt ins Gegenlicht fotografieren zu müssen. Dennoch habe ich mich dazu entschieden, eine Belichtungsreihe aus 5 Aufnahmen von -2 EV bis +2 EV aufzunehmen, um ggf. daraus eine HDR-Aufnahme zu erstellen.
Für Fotografen besonders interessant ist auch der Durchgang durch das Gebäude („Fischertwiete“), denn der Innenhof ist auch sehenswert. Jedes Mal wenn ich vor diesem Gebäude (und den anderen Kontorhäusern) stehe, frage ich mich, wie viele Fenster das Gebäude hat und wer die alle putzt…
Sehr lohnenswerte Motive für Fotografen sollen auch die Treppenhäuser des Chilehauses sein. Da man dann allerdings den öffentlichen Raum verlässt und sich eindeutig auf privatem Boden und zudem in privaten Räumlichkeiten befindet, braucht man eine Erlaubnis zum Fotografieren und eine zur Veröffentlichung der Bilder. Da ich weder das eine hatte noch das andere habe, habe ich auf das Fotografieren verzichtet. Bei Gelegenheit werde ich mal recherchieren, an wen man sich bezüglich solcher Erlaubnisse wenden muss…
Aber auch die gegenüber liegenden Kontorhäuser haben fotografisch hochinteressante Fassaden. Hier noch ein Beispiel des gegenüber dem Chilehauses liegenden Gebäudes.
Geht man dann Richtung HafenCity weiter, findet man unweigerlich die moderne Variante der Kontorhäuser, deren Fassaden nicht mehr von Ziegelmauerwerk, sondern von Glas dominiert werden.
Vom Neuen Wandrahm aus erreicht man die Poggenmühlen-Brücke in wenigen Minuten zu Fuß. Poggenmühlen-Brücke ? Wieso ist diese Brücke denn so interessant ? Ganz einfach: von dort aus kann man eines – wenn nicht DAS Wahrzeichen – der Speicherstadt fotografieren.Bbei Tag und auch bei Nacht.
Ich glaube, dass es wenige Orte gibt, die so oft fotografiert werden, wie das „Wasserschloss“ in der Hamburger Speicherstadt. Das Motiv ist aber auch zu schön. Diesmal sowohl tagsüber bei schönem Wetter als auch bei Niedrigwasser.
Nach dem Besuch der Poggenmühlen-Brücke und dem fast schon obligaten Foto des Wasserschlosses bin ich dem Brooktorkai bis zum Dar-es-Salaam-Platz gefolgt. Dort hat man einen guten Blick auf das Internationale Maritime Museum.
Von dort aus erreicht man nach wenigen Minuten Fußmarsch entlang der Osakaallee, der Tokiostraße folgend, über Am Sandtorpark, Am Dalmannkai und dem Großen Grasbrook entlang schließlich die Marco-Polo-Terrassen und den Dalmannkai. Und damit ist man schon mitten in der HafenCity, einem neuen Stadtteil von Hamburg, der auf ehemaligem Hafengebiet entstanden ist und Büro- und Wohngebäuden Platz bietet.
Folgt man dann dem Dalmannkai entlang dem Grasbrookhafen kommt man auf direktem Wege zur Elbphilharmonie. Was bei meinem letzten Besuch noch eine riesige Baustelle war (ja, so lange war ich tatsächlich nicht mehr in Hamburg!), ist heute zu einer neuen Sightseeing-Attraktion und zu einem neuen kulturellen Zentrum in Hamburg geworden. Auf dem vor der Elbphilharmonie liegenden Platz der Deutschen Einheit fand das Elbjazz-Festival statt, so dass meine Fototour von nun an auch noch musikalisch untermalt wurde. Die Plaza der Elbphilharmonie auf dem ehemaligen Kaispeicher in 37 m Höhe ist öffentlich zugänglich – über die wohl längsten Rolltreppen, die ich in meinem Leben bisher gesehen und benutzt habe. Vor lauter Staunen habe ich vergessen, Bilder davon zu machen… Nun gut, beim nächsten Mal!
Von der umlaufenden Galerie der Plaza hat man einen wunderbaren Blick über Hamburg einerseits, den Sandtorhafen/Traditionsschiffhafen, den Niederhafen und das Hafengebiet gegenüber der Elbphilharmonie andererseits.
Es dauert eine ganze Weile, bis man sich an dem Ausblick von der Plaza-Galerie sattgesehen hat. Danach sollte man sich die Architektur der Elbphilharmonie genauer ansehen. Oder das Café besuchen. Oder die Bar. Jetzt bin ich sehr neugierig auf den „Großen Saal“ geworden, der aber den neugierigen Blicken der Besucher verschlossen bleibt. Einzige Möglichkeit: ein Konzert besuchen. Ok, beim nächsten Besuch in Hamburg – sofern es das Budget zulässt…
Nachdem meine Neugier auf die Elbphilharmonie zuächst bedingt befriedigt wurde – wie gesagt, ich möchte auch noch den Großen Saal sehen und erleben – bin ich trotz ziemlich platter Füße noch zur Elbpromenade gegangen. Leider konnte ich dieser nicht wie vorgesehen bis zu den Landungsbrücken folgen, sondern musste baustellenbedingt hinter der Überseebrücke „abbrechen“. An der Überseebrücke findet man ein weiteres maritimes Denkmal Hamburgs: die MS Cap San Diego, gebaut und in Dienst gestellt 1962, heute fahrbereites (!) Museumsschiff.
Wer mag, kann die Cap San Diego besichtigen. Für Technik-Fans wie mich natürlich immer wieder ein „Muss“. Wer mag, kann sogar auf dem Schiff nächtigen – ein kleiner Hotelbetrieb wird auf dem Schiff durchgeführt. Informationen gibt es hier: www.capsandiego.de.
Danach rebellierten übrigens meine Füße. So machte ich noch ein letztes Foto, stieg dann in die U-Bahn (die hier über der Erde fährt…) an der Station Baumwall ein und fuhr in die Innenstadt (Station Rathaus) zurück.
Ach ja, und am Rathaus war ich dann auch noch, bevor ich mich am Jungfernstieg auf den Stufen niederließ, um meinen Füßen etwas Entspannung zu gönnen.