Wasser…

Wasser – DAS Lebenselixier. Kein Leben kommt ohne Wasser aus. Chemisch betrachtet besteht Wasser aus zwei Wasserstoff-Atomen, die an ein Sauerstoff-Atom gebunden sind. Das erscheint zunächst unspektakulär, doch die chemischen und physikalischen Eigenschaften des Wassers sind besonders. Dazu kommt, dass die Erdoberfläche zu mehr als 70% von Wasser bedeckt ist. Glücklicherweise leben wir in Deutschland in einer Region, die „wasserreich“ ist und durch die sich durch zahlreiche Flüsse, Bäche, Seen und Teiche auszeichnet. Was liegt also näher, sich auch fotografisch mit dem Thema „Wasser“ auseinanderzusetzen.

Wasser ist dabei hochdynamisch. Was liegt also näher, als diese Dynamik fotografisch „einzufangen“. Eine Aufgabe, die man typischer Weise mit einem Neutralgrau-Filter zur Verlängerung der Verschlusszeit löst. Leider habe ich noch keinen solchen Neutralgraufilter – obwohl die Anschaffung seit langer Zeit projektiert ist – so dass ich mir auf andere Art und Weise behelfen musste. Aber viele Wege führen je bekanntlich zum Ziel. Erst einmal musste ein Gewässer ausfindig gemacht werden – und was liegt da näher, als den „Hausbach“ von Schwelm – die Schwelme – einer fotografischen Betrachtung zu unterziehen. Nun, die Schwelme ist in diesen Mai-Tagen alles andere als ein reißendes Fließgewässer – eher ein beschaulich in seinem Bett rinnendes Bächlein. Und doch gibt es ein paar Stellen, an denen das Wasser zwischen Steinen (eigentlich „Steinchen“) fließen muss und an denen sich eine gewisse „Fließdynamik“ fotografieren lässt. Das 70-200mm/f2,8 leistete dabei gute Dienste, diese Fleckchen formatfüllend abzubilden.

 

Die Schwelme – ein reißender Bach. Äh, nicht ganz. An dieser Stelle locker ohne Anstrengung zu überspringen. 200 mm, f16, ISO 50, 4 s. Beim nächsten Mal nehme ich Gummistiefel mit, damit ich in den Bach steigen kann. Dadurch dürfte sich die Perspektive noch deutlich verbessern lassen.

 

Die gleiche Stelle noch einmal, diesmal aber mit 135 mm, f16, ISO 50, 4 s aufgenommen.

 

Und noch einmal mit 200 mm, f16, ISO 50, 2 s – die Fließdynamik des Wassers kommt schon ganz gut zur Geltung. Allerdings zeigen die Blätter deutliche die Größenverhältnisse. Was hier so formatfüllend aussieht, ist in Wirklichkeit eher ein Rinnsal…

 

Von Vorteil war es übrigens, dass die Schwelme hinter (oder vor ?) dem Schwelmebad durch ein Waldstück fließt. Selbst ein „lichtdurchfluteter“ Wald an einem sonnigen Tag erweist sich beim Fotografieren als ziemlich „dunkel“. Eine geringe ISO und eine kleine Blende erzwingen dann lange Verschlusszeiten bishin zu mehreren Sekunden, durch die die Fließbewegung des Wassers „eingefangen“ wird. Trotzdem fand ich die Schwelme dann nicht mehr so optimal und beschloss, einen anderen Bach aufzusuchen, von dem ich wusste, dass er mehr Wasser führt: der Herbringhauser Bach. Er fließt ebenfalls durch bewaldetes Gebiet und begleitet über weite Strecken einen Wanderweg, so dass man sehr bequem die ideale „Fotoposition“ suchen kann.

Tatsächlich führte der Herbringhauser Bach mehr Wasser als die Schwelme. Durch den umgebenden Wald waren die Lichtverhältnisse ähnlich denen der Schwelme, so dass ich dieses Bild mit 200 mm Brennweite bei Blende 8 mit ISO 400 und 0,25 s Verschlusszeit aufnehmen konnte.

 

Vor allem floss das Wasser deutlich schneller als das Wasser in der Schwelme. 200 mm, f8, ISO 400, 0,6 s.

 

Irgendwie fand ich die bemoosten Steine am Ufer des Herbringhauser Baches reizvoll. 200 mm, f16, ISO 50, 5 s.

 

Auch diesem kleinen „Wasserfall“ konnte ich nicht widerstehen. Allerdings war das Rohr, aus dem sich das Rinnsaal ergoss, nicht besonders fotogen. Ich habe es daher „abgeschnitten“. 170 mm, f16, ISO 50, 5 s.

 

Ja, und dann bin ich auf die Idee gekommen, ein wenig weiter zum Wipperkotten nach Solingen an der Grenze zu Leichlingen zu fahren. An der Staustufe fand ich dann diese Situation vor:

Am Wipperkotten in Solingen. 200 mm, f16, ISO 100, 0,3 s. Die Wupper fließt mit hoher Geschwindigkeit über das Wehr hinweg, so dass im Vergleich zu den anderen Aufnahmesituationen eine recht kurze Verschlusszeit ausreichte, um die Fließbewegung des Wassers zu verdeutlichen.

 

Dem Wasserdruck hält nichts lange Stand. 200 mm, f16, ISO 100, 0,5 s.

Was ich nicht verschweigen sollte: alle Aufnahmen sind natürlich mit einem Stativ und einem Fernauslöser gemacht worden. Zusätzlich habe ich die Spiegelvorauslösung auf 1 s eingestellt, um die statischen Elemente auch wirklich scharf gegenüber dem fließenden Wasser abzubilden. Hilfreich wären an mancher Stelle sicherlich Gummistiefel gewesen, um die Perspektive noch deutlich zu optimieren. Aber es war ja auch der erste Versuch…