(CB) Im Moment ist es etwas ruhiger im Blog. Und leider auch in den Galerien. Ich kommen gerade kaum zum Fotografieren oder zum Bearbeiten der Bilder, die noch in der „Pipeline“ liegen. Da ich mich auch in der Schwelmer Kommunalpolitik engagiere, waren die vergangenen Wochen davon geprägt, die Kommunalwahl mit den anderen Mitgliedern der Schwelmer Wählergemeinschaft – Bürger für Schwelm e.V. (SWG.BFS) vorzubereiten. Nein, keine Angst, in meinem Blog mache ich keinen Wahlkampf. Wer sich für unsere Positionen interessiert, findet sie auf unserer Homepage.
Eine Wahl ist aber auch eine Aufgabe für einen Fotografen. Zunächst werden Portrait-Fotos von den Personen benötigt, die sich in den Schwelmer Wahlkreisen engagieren. Und dann werden auch noch Fotos benötigt, mit denen die Wahlaussagen optisch untermauert werden. In beiden Fällen beginnt nun eine Abstimmung mit den Personen, die die Personen- und die Faktenplakate gestalten – den Mediengestaltern. Dabei geht es insbesondere um „Leerräume“ in den Bildern, in welchen der konzipierte Begleittext untergebracht werden kann. Damit eine einheitliche Plakatdarstellung – sozusagen ein „corporate design“ – erreicht werden kann, muss zuvor festgelegt werden, wo Leerräume plaziert werden sollen und welche Farbkombinationen für die Textelemente gewählt werden sollen. Beim Fotografieren muss man dann als Fotograf darauf achten, diese Leerräume auch zu berücksichtigen, so dass Motiv und Begleittext harmonisch zueinander in Relation gesetzt werden können. Damit sind die so oft und ausführlich zitierten „fotografischen Regeln“ drastisch eingeschränkt – anders ausgedrückt: in der Werbefotografie gelten noch andere Regeln.
Insbesondere zwei Dinge müssen bei Wahlplakaten auch ohne das Lesen des Begleittextes verständlich werden: wer stellt sich zur Wahl und zu welcher Wählergemeinschaft/Partei gehört die Person. Ziel ist es, dass diese Informationen auch aus dem vorbeifahrenden Auto nebenbei wahrgenommen werden können. Meiner persönlichen Meinung nach könnte man sich alle weiteren textlichen Informationen sparen…
Da Plakate in der Regel recht große Formate – DIN A1 oder DIN A0 – haben, muss auch die Bildauflösung „passen“, damit die Bilder nicht „pixelig“ werden. Die Bilder müssen demzufolge möglichst hochauflösend aufgenommen werden, damit später noch „Luft“ zum Beschneiden ist und das beschnittene Bild immer noch großformatig gedruckt werden kann.
Nachdem dann alle Plakate gestaltet sind, geht es an die Druckvorbereitung. Anders als bei der Bestellung von Postern, Abzügen und Fotobüchern arbeiten Druckereien nicht mit dem RGB-Farbsystem, sondern die Druckdaten müssen in das CMYK-Farbmodell übertragen werden. Im Grunde kann das jedes Bildbearbeitungs- oder Layoutprogramm. Jetzt muss man aber wissen, was man macht – und sich mit der Druckerei abstimmen. Welches CMYK-Farbprofil muss angewendet werden ? Braucht die Druckerei die Druckdaten mit „Coated FOGRA 39“ oder doch mit „ISO Coated v2 300%“ ? Wo bekommt man das entsprechende ICC-Profil, um die sRGB-Daten entsprechend zu konvertieren ? Und hat man das gelöst, fangen noch ganz andere Probleme an – wieviel Beschnittzugabe erwartet die Druckerei, um das gewünschte Format zu erzeugen, müssen Schnittmarken gesetzt werden oder nicht…
An dieser Stelle gebe ich gerne zu, dass – schon vor längerer Zeit geschehen – die ersten Druckdaten, die ich an eine Druckerei gesendet habe, mehrfach bei der Prüfung zu Fehlern geführt haben. Damals wollte ich eine größere Menge Postkarten mit verschiedenen Motiven bestellen. Zuerst habe ich die Beschnittzugabe vergessen und die Gestaltung auf das Postkartenformat (DIN A6, 105 mm x 148 mm) beschränkt, statt das Druckereiformat von 107 mm x 150 mm festzulegen. Dann hatte ich kein CMYK-Farbprofil eingebettet… Dann das falsche CMYK-Profil… Nun ja, irgendwann (nach viel Lesen und Telefonieren mit einem sehr geduldigen Druckexperten) hat es dann doch geklappt aber ich hatte doch ein extrem mulmiges Gefühl bei der Bestellung – nach der Farbraumumwandlung sahen die Motive auf dem Bildschirm doch etwas – na, ja – kontrastarm und irgendwie flau aus.
Inzwischen hängen die Ergebnisse im ganzen Stadtgebiet und auch die Großfläche ist aufgestellt worden: