(CB) Mit einer Bearbeitung kann man ja so manches Bild ganz gewaltig verändern. Diverse Programme – neuerdings alle mit „AI“ oder „KI“ ausgestattet – sind dazu ja auf dem Markt erhältlich. Dazu kommen dann noch vielfältigste „Creativ Packages“, die zusätzlich in die verschiedenen Bildbearbeitungsprogamme integriert werden können, nein, müssen – anderenfalls kann die bildbearbeitende Person ja ihr kreatives Potential gar nicht entfalten.
Und dann gibt es da noch das gute alte Photo… ach, egal, Ihr kennt es ja. Das Programm, was ziemlich unbestritten die größte Werkzeugkiste für die Bildbearbeitung – um nicht zu sagen „Bildmanipulation“ – in sich trägt. Dazu gibt es unzählige Bücher, jedes für sich genommen schon kiloschweres Wissen und ich meine das jetzt aufgrund des Umfanges durchaus wörtlich. Und natürlich schütten die diversen Videoplattformen des Internets ein Füllhorn an mehr oder weniger guten Tutorials über Euch aus, damit Ihr damit auch das erreicht, was Ihr wollt.
Die aktuelle Situation bedingt derzeit, dass man zu Hause bleiben soll. Ok, zum Fotografieren hinauszugehen ist gestattet, man muss es halt alleine machen und weiten Abstand zu anderen Personen halten. Also im Grunde nichts, was ich nicht sonst auch täte.
Haus Martfeld
Aber dennoch habe ich auch meine Festplatten und mein Bildarchiv „durchwühlt“ und mal geschaut, was denn da noch so alles „herumliegt“. Dabei bin ich – wieder einmal – auf ein Bild von Haus Martfeld – einem kleinen Wasserschloß hier in Schwelm – gestoßen.
Dieses Bild habe ich aufgenommen, um eine neue Kamera zu testen. Diese hatte ich gerade abgeholt, in Betrieb genommen und brannte darauf, damit einige Bilder zu machen. Also bin ich zum Haus Martfeld gegangen und habe die „gute Stube“ Schwelms von allen Seiten ausgiebig im Abendlicht fotografiert. Das obige Bild ist dabei entstanden. Nun gut, wer Haus Martfeld kennt, weiß, von welcher Stelle ich dieses Bild aufgenommen habe und dass ich die dämlichen Schilder, die vor einem Absturz in die wassergefüllte Gräfte warnen, per Bildbearbeitung entfernt habe.
Anschließend wollte ich die Abendstimmung noch ein wenig betonen. Herausgekommen ist das nachfolgende Bild:
Ich finde es bis heute sehr ansprechend. Und nicht nur ich, denn diese Version ist bereits einige Male gedruckt worden und hängt in diversen Räumen in Schwelm. Bei der neuerlichen Betrachtung kam mir die Idee, das Gebäude einmal zu zeichnen. Mich also in den umgebenden Park zu setzen und mit Block und Bleistift das Gebäude zu zeichnen. Woraus dann – in der aktuellen Corona-Situation – wiederum der Gedanke erwuchs, diese „Zeichnung“ in einer Bildbearbeitung zu erstellen. Ich hatte das noch nie zuvor gemacht, also war erst einmal eine Recherche notwendig, wie man das denn so macht. Herausgekommen ist dann nach 10 oder 11 Bearbeitungsschritten zunächst eine Bearbeitung, die an eine Bleistiftzeichnung erinnert:
Ich finde, dass diese Art der Bearbeitung durchaus „etwas hat“. Die Bearbeitung „passt“ zum Motiv. Natürlich wird jetzt der ein oder andere sagen, dass ihm die Bearbeitung überhaupt nicht zusagt. Ok, niemand muss seine Bilder so bearbeiten. Wahrscheinlich sagt auch wieder irgendein fotografisches Gesetz, dass man Bilder nicht nur „schön“, sondern auch „realistisch“ zu bearbeiten hat. Demnächst steht die Bildbearbeitungs-Polizei vor meiner Tür…
Aber dem nicht genug: mit einem einfachen weiteren Schritt in der Bearbeitung ist eine „Buntstift-Zeichnung“ entstanden:
Auch diese Bearbeitung spricht – meiner Meinung nach – für sich. Aber das mag bitte jeder für sich selbst entscheiden. Vor allem wird es Programme geben, die das, was ich in 10 oder 11 manuellen Schritten gemacht habe, mit einem einzigen Klick dank „AI“ mal eben schnell zwischendurch erledigen – allerdings ohne dass der Benutzer eine Chance hat, zu verstehen, wie diese Bearbeitung funktioniert und an welchen Stellen tatsächlich manuell eingegriffen werden kann, um der eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen.
Ich glaube, dass ich von beiden Bearbeitungen mal Postkarten herstellen lassen werde. Wobei – da fällt mir gerade auf, dass es von Schwelm nur sehr wenige Postkarten überhaupt gibt und die, die ich kenne, zeigen Schwelm aus der Sicht der 70er und der 80er Jahre…