Talsperren erfüllen wichtige Aufgaben: Trinkwasserreservoir, Brauchwasserreservoir, Gewässerregulierung, Hochwasserschutz… Aber manche Talsperre ist im Laufe der Jahrzehnte für die Wasserversorgung obsolet geworden. So auch die Glörtalsperre. Aber man hat die Talsperre nicht aufgegeben, die Staumauer geschliffen und das Tal wieder der natürlichen Sukzession (oder einer mehr oder weniger „gelenkten“ Landschaftsentwicklung) überlassen. Die Glörtalsperre ist zum Freizeitgebiet geworden und lädt mit einem gut ausgebauten Rundweg zu einem Spaziergang ein. Ab und zu gehe ich diesen Weg und erinnere mich an unsere Klassenfahrt – so in der 7. oder 8. Klasse – in die Jugendherberge Glörsee.
Doch diesmal bot die Talsperre einen seltenen und ungewohnten Anblick – aufgrund einer Generalüberprüfung war das Wasser der Glörtalsperre abgelassen worden. Natürlich nicht ohne zuvor den Fischbestand abzufischen und zu retten. Beim Rundgang über das trockene Ufer – von den schlammigen Flächen muss man sich unbedingt weit fernhalten – findet sich so manches in den Fluten Versunkene. Nein, keine Dörfer, Kirchen oder Brücken – vielmehr findet man die Dinge wieder, die im ganz normalen Freizeitbetrieb verloren gehen und – trotz intensiver Tauchgänge – auf dem Grund der Talsperre liegen bleiben: unzählige Hundespielzeuge, Wasserspielzeuge, Brillen, Badelatschen, Schnorchel und Taucherflossen…