Backup…

(CB) Jeder kennt das Problem – die Festplatte ist mal wieder zu klein für die ganzen Digitalbilder. Und wo sichert man seine Digitalbilder ? Also wie macht man ein Backup für den Fall der Fälle. Hier mal ein paar Ideen, Anregungen und Erlebnisse von mir.

Vor einiger Zeit habe ich mir ein NAS-System mit zwei 3 TB Festplatten zugelegt. Doch statt eine Partition mit 6 GB anzulegen, habe ich mich für eine RAID1-Konfiguration entschieden, bei der ich zwar nur rund 3 GB Speicherkapazität verfügbar habe, die Daten aber parallel auf beide Platten geschrieben werden. Sollte also eine Platte ausfallen, bleibt die andere noch erhalten. Wird die defekte Platte ausgetauscht, wird das RAID1 wieder aufgebaut, so dass beide Platten wieder identische Daten beinhalten. Das erhöht die Datenverfügbarkeit, nicht aber die Datensicherheit. Ein externes Backup ist trotzdem noch erforderlich.

Das von mir verwendete NAS-System bietet auch für ein externes Backup eine Lösung. Per USB kann eine externe Festplatte angeschlossen werden, ein Sicherungsauftrag erstellt werden und die Daten per USB auf das externe Laufwerk übertragen werden. Nachteil dieser Methode: Backups im Gigabyte-Bereich dauern auch bei USB 3.0 ziemlich lange – das initiale Backup dauert mehrere Stunden. Nachdem das Initialbackup erstellt ist, setze ich auf inkrementelle Backups, d.h. es werden nur geänderte Daten gespeichert. Den Vorteil eines geringeren Zeitaufwandes kompensiert jedoch die Tatsache, dass alle Veränderungen – auch versehentliche, noch unbemerkte Löschungen – in das nächste Backup übernommen werden.

Daher arbeite ich üblicher Weise mit mindestens 2 Vollbackups, zu dem jeweils älteren Backup wird ein zweites Vollbackup erstellt. Insofern muss ich auf den Zeitvorteil verzichten. Leider.

Nachteil des ganzen Szenarios: ich brauche mehrere große Backup-Platten. Bei einem maximalen Datenvolumen von 3 TB brauche ich also eine externe Platte mit mindestens 3 TB, besser aber etwas größer (4 – 5 TB), um auf der „sicheren Seite“ zu sein und um zu verhindern, dass Backups einfach abbrechen, wenn der Speicherplatz nicht ausreichen sollte (temporäre Dateien beim Kopierprozess usw.).

Zwei Backups auf einer Platte ?

Inzwischen habe ich mir eine externe 8 TB Platte zugelegt, die ich dann an das NAS-System per USB 3.0 angeschlossen habe, nur – die Platte wurde nicht erkannt. Und im Systemlog des NAS waren keine brauchbaren Informationen eingetragen. Die externe Platte lief, wurde aber nicht erkannt – egal wie oft ich auch das System neu gestartet habe. Für ein paar Wochen hatte ich dann keine wirkliche Zeit, mich darum zu kümmern und habe auf „konventionelle“ Art (ältestes Backup löschen, Platte formatieren und anhängen, Backup starten) meine Daten gesichert. Da ich mein NAS aus Sicherheitsgründen über ein zweites, nicht mit dem Internet verbundenes inneres Netzwerk angebunden habe, hat das System auch keine automatischen Firmware-Updates „gezogen“ und installiert. Was übrigens auch Absicht ist, denn ein NAS-System, das sich einfach so ganz im „intimsten Bereich“ automatisch aktualisiert, ist mir nicht geheuer – ich möchte erst wissen, ob es Probleme mit einer neuen Firmware gibt und ich möchte zuvor ein NAS-Backup haben.

Nachdem ich also ein Backup durchgeführt hatte, habe ich die aktuelle Firmware vom Hersteller des NAS heruntergeladen und auf dem System manuell installiert. Und siehe da: auch nach dem Neustart wurde die 8 GB USB-Platte nicht erkannt. Ok, daran lag es also nicht. Jetzt aber war das Systemlog des NAS auskunftsfreudiger: ein angeschlossenes USB-Gerät mit der Herstellerkennung und der Seriennummer hat ein ungültiges Dateisystem…
Nach dem „Umformatieren“ des Dateisystems von exFAT auf das „gute“ alte NTFS wurde die neue Backup-Platte vom NAS-System problemlos per USB erkannt und eingebunden. Der Sicherungsauftrag war auch in wenigen Minuten erstellt und gestartet und nun rödeln NAS und USB-Platte und tauschen Daten aus…

Wie könnte es weitergehen ?

Festplatten sind ein relativ teurer und zudem auch empfindlicher Speicher. Stürze und Stöße verkraften die Platten mehr schlecht als recht. Und – je größer die Kapazität des NAS-Systems, desto größer auch das Backup-Volumen und …
Ich liebäugle schon mit einem 5-Bay-NAS-System, in welchem ich ein RAID10 (2 x RAID1) mit 4 Platten plus einer Platte als „Hot-Spare“ einrichten würde. So eine Konfiguration hatte ich mal vor langer Zeit auf einem Serversystem eingerichtet und es hat sich als schnell und robust erwiesen. Zu dem Vorteil der erhöhten Datenverfügbarkeit gesellt sich nun auch noch der Vorteil einer höheren Lese- und Schreibgeschwindigkeit.
(Ja, ja, ich weiß, es gibt auch noch andere RAID-Konfigurationen RAID5, RAID6 und deren Derivate…)
Größter Nachteil der RAID10-Konfiguration: die maximal mögliche Kapazität ist auf die einfache Größe der physischen Platten beschränkt. Bei den aktuell erhältlichen Plattengrößen kann – die Bereitschaft zur Investition vorausgesetzt – ein beeindruckender Datenspeicher aufgebaut werden. Was wieder zu dem Problem führt, wie man davon ein Backup „ziehen“ kann. Ich denke da inzwischen tatsächlich über ein Bandlaufwerk nach. Obwohl die „ollen“ Magnettapes „so von gestern“ zu sein scheinen, so robust und zuverlässig funktioniert die Technik. Schon ein „altes“ LTO1-Band kann unkomprimiert 100 GB Daten sichern – aktuelle LTO8-Bänder fassen unkomprimiert 12 TB. Nachteil: der PC muss mit einer entsprechenden Schnittstelle (SAS) ausgestattet werden, die Laufwerke sind nicht billig und die Bänder auch nicht. Mal sehen, was sich so ergibt…